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20 Jahre UNESCO-Weltkulturerbe: Le Havre als Sinnbild des Urbanismus des 20. Jahrhunderts
Als das normannische Le Havre 2005 zum UNESCO-Weltkulturerbe erklärt wurde, waren viele überrascht – allen voran die Bürgerinnen und Bürger selbst: Die von Beton und klaren Linien geprägten Bauten, mit denen Architekt Auguste Perret ab den 1950er Jahren die kriegszerstörte Hafenstadt neu erfand, sollten jetzt UNESCO-Weltkulturerbe sein? Doch wer genauer hinschaut, ist schnell von deren Design und Funktionalität fasziniert: Lichtdurchflutete Wohnungen, Rationalität und viel Raum prägen den Stil Perrets, der dem Beton im Sonnenlicht schillernde Farbpigmente beimischte. Die organischen, aber klaren Formen des Mid-Century modern machen Perrets futuristische Vision auch im Innern zu einem heute wieder hochmodernen Designklassiker. In einer regelmäßig neu gestalteten Musterwohnung lässt die Einrichtung die Herzen von Interior-Fans höherschlagen. Bei einem Stadtspaziergang bieten Sichtachsen auf das Meer, das schimmernde Farbspektakel in der Kirche Saint-Joseph und der Panorama-Blick vom Rathausturm ein Architektur-Erlebnis, das es so in Frankreich kein zweites Mal gibt.
Le Havre setzt 2025 die Segel
Schoner, Briggs, Lotsenkutter, Dreimaster, Segelschulschiffe – im Juli wird es voll im Hafen von Le Havre. Dann stechen bei den Tall Ship Races Großsegler zu einer Regatta in vier Etappen in See: Von Le Havre geht es nach Dunkerque, Aberdeen, Kristiansand und Esbjerg. Rund um den Start können Seeleute und Gäste aus aller Welt von 4. bis 7. Juli die Schiffe besichtigen und gemeinsam feiern. Im Herbst werden die Segel dann erneut gehisst: Am 26. Oktober brechen in Le Havre zum 17. Mal die besten Skipper der Welt zur längsten Transatlantikregatta auf, die Transat Café l'Or. Dieses Jahr endet sie in Fort-de-France, was Le Havre zum Start des Rennens zehn Tage lang mit einem von Martinique inspirierten Programm zelebriert.
Faszination Ozeandampfer: „Paquebots 1913-1942, une esthétique transatlantique“ im Musée d'art moderne André Malraux
Als schwimmende Paläste mit modernster Technik waren Passagierschiffe in den 1920er Jahre das Verkehrsmittel Nummer 1, um von Europa in die USA zu reisen. Viele Schiffe starteten in Le Havre, wo rund 100 Jahre später vom 5. April bis 21. September die Ausstellung „Paquebots 1913-1942, une esthétique transatlantique“ im Musée d'art moderne André Malraux an sie erinnert. Objekt der Träume und Inspiration für Maler, Fotografen und Plakatkünstler: Die Ausstellung zeichnet die Faszination der Avantgarde für den Luxus und die Extravaganz des Passagierschiffes nach und verdeutlicht die Neuheit eines Reiseerlebnisses, das sich zu den Kreuzfahrten unserer Zeit weiterentwickelt hat.
